Fotografieren heißt, übersetzt aus dem Griechischen, im ursprünglichen Wortsinn „Schreiben mit Licht“. Lichtbild ist im Deutschen die erste Bezeichnung für ein Foto, und Fotografen nannten sich Lichtbildner. Die Motive habe ich aus ihrem gewohnten Licht und der gewohnten grünen Umgebung genommen und in einen neuen Lichtzusammenhang gestellt. Schon sehen sie ganz anders aus. Wir glauben doch die Blüten und Gräser zu kennen, gehen im Garten hundertmal an ihnen vorbei. Aber neue Lichtakzente und Blickwinkel scheinen Blume und Frucht zu verändern, die Beleuchtung wird zum Blickweiser, schärft den Blick für Farben und Details, die der flüchtige Betrachter kaum je wahrnimmt.

Bei vielen Blüten habe ich die Stiele wegretuschiert, um die Schwerelosigkeit der zarten Blättchen, Staubgefäße oder Härchen zu unterstreichen. Manche Hängeblüte reckt nun ihren Stempel scheinbar trotzig nach oben. Eine eigene Ästhetik entfaltet das Welke. Tulpen, die Mäuler aufreißen, Blätter, die sich zu Skorpionen ringeln und Farben entwickeln, die Blüten zur Ehre gereicht hätten. Farne werden Rüsselsauriern, und manche späte Dahlie scheint mit einem  Torbogen ihre Staubgefäße zu schützen.

Die Liebe zur Blume ist bei mir keine Liebe auf den ersten Blick. Ich bin ein Stadtkind. Die Seuche, die uns zu Hause bleiben ließ, veranlasste mich zu ungeliebter Gartenarbeit und so sah ich genauer an, was ich rupfte, schnitt und zusammenkehrte. Dabei kamen die Bildideen. Das bedeutet nicht, dass ich zum Botaniker geworden wäre. Ich werfe keinen wissenschaftlichen Blick auf die Blumen, sondern allenfalls einen poetischen. Von einigen kenne ich nicht einmal die Namen.

Die Blumenbilder kosten, ausgedruckt auf DIN-A-3+ nummeriert und signiert, 65 Euro. Meine Telefonnummer: 0451/50 22 986.