Ist doch keine Kunst . . .

Im Sommer 2023 begann ich intensiv mit den KI-Bildgeneratoren DALL.E und Midjourney zu experimentieren. Während mich DALL.E enttäuschte, tat Midjourney für mich neue Welten auf. Im Oktober nutzte ich mein Studio als Galerie für eine umfangreiche Ausstellung meiner KI-Bilder. Ein Teil davon ist hier in einzelnen Themenordnern zu sehen.

Die Resonanz auf die Ausstellung war groß. In mehreren Vorträgen habe ich versucht, den Besuchern Chancen und Gefahren von Programmen mit Künstlicher Intelligenz (KI) zu erläutern und ihnen die Angst vor der neuen Technik zu nehmen. Zudem warb ich dafür, dass KI-Bilder zwingend von ihren Autoren als solche gekennzeichnet werden müssen. Einige Bilder in diesen Verzeichnissen sehen echten Fotos täuschend ähnlich.

Im Mittelpunkt der Diskussionen stand allerdings die Frage, ob die Ergebnisse der Bildgeneratoren nun Kunst seien oder nicht. Ich meine, sie sind es nicht, weil zu viel dem Zufall überlassen bleibt. Mit der Zeit werden die Programme zielsicherer in ihren Interpretationen der (Prompt-) Texteingaben. Aber ich meine, Kunstwerke müssen individuelle menschliche Schöpfungen sein. Die beeindruckenden Werke der künstlichen Fantasie sind das nicht. (Übrigens auch 99 Prozent aller Fotos nicht, deshalb bin ich mit dem Begriff Fotokunst auch sehr vorsichtig.)

Die Gegenseite warf mir vor, einen zu konservativen Kunstbegriff zu verwenden, schließlich habe unsere Auffassung dessen, was Kunst sei, schon oft aktualisiert werden müssen. Über Malewitschs Schwarze Quadrate, Jackson Pollocks Action Painting, Joseph Beuys und Arte Povera diskutiere heute niemand mehr. Erstaunlich ist jedenfalls ist, wie perfekt Midjourney den Stil vieler bekannter Künstler imitieren kann und Bilder etwa im Stil von Pieter Bruegel, Henri Matisse, Edward Hopper oder Joan Miró ausspuckt. In Kunstgeschichte ist das Programm fit.

Fast alle Bilder in diesem Verzeichnis sind mit einer lizensierten Version von Midjourney 5 entstanden. Alle gezeigten Personen existieren nicht, lediglich meine kleine graue Katze „Fieps“ gab es wirklich, ich habe sie von Midjourney in eine Steampunk-Umgebung versetzen lassen.

Die KI-Programme lernen mit atemberaubender Geschwindigkeit. Wenn Sie diese Seite anschauen, sind bestimmt schon wieder neue Generationen der Software entstanden, die weniger Fehler errechnen und alles noch viel besser können.

Wie die Ki-Bilderzeugung technisch funktioniert, erkläre ich hier nicht, das würde den Rahmen dieser Seite sprengen. Zudem gibt es dazu viele Fachpublikationen. Buchtipps gibt‘ auf Wunsch.

Jürgen Adamek, Februar 2024

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